Die Rote Rübe führt in Österreich ein Doppelleben: In der Spitzengastronomie längst zum Star gekocht, bleibt sie in vielen Wirtshausküchen und Privathaushalten ein selten gesehener Gast. Dabei hätte sie alles, um öfter auf dem Teller zu landen. Und nicht nur als Salat!
Juni 2025
Ich komme aus einer „essigsauren Familie“: Essiggurkerl, Perlzwieberl, Senfgurken, Russenheringe, mit Sauerkraut gefüllte Paprika – ein Hochgenuss! Kaum im Kühlschrank, ist das Glas auch wieder schon leer. Das gilt genauso für Rote-Rüben-Salat, am liebsten mit frisch geriebenem Kren. Geht immer! Ist immer köstlich.
Salat ist halt der übliche Weg, den die Rote Rübe in Österreich geht. Dabei kann sie so viel mehr! Man findet vielseitige Rezepte, kann sie roh, gekocht, gebacken, fermentiert genießen. Ihr süßlich-erdiges Aroma lässt sich wunderbar kombinieren.
Ein einfaches Gewächs. Die Rote Rübe ist unkompliziert im Anbau, liebt Sonne, lockeren Boden und etwas Fingerspitzengefühl beim Gießen. Geerntet wird ab dem Spätfrühling bis in den Herbst. Eingelagert hält sie den ganzen Winter. Dann sind sie aus dem Backrohr ein Gedicht!
Super gesund! Gesundheitlich spielt die Rote Rüber in der Champions League: Folsäure, Eisen, Kalium, Vitamin C und jede Menge Antioxidantien machen die Rübe zu einem inneren Jungbrunnen: blutdrucksenkend, entzündungshemmend, immunstärkend.
Und wenn's am nächsten Tag in der Toilette plötzlich rosa leuchtet: keine Panik. Es handelt sich um Betanin, einen Farbstoff, der großteils über den Urin wieder ausgeschieden wird. Es werden ihm zudem antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden.
Viel Spaß beim Experimentieren. Und sollte dann doch wieder Salat aus den Rübchen werden, was soll's! Hauptsache, es schmeckt!